Das scheint mir bei vielen Leuten eines von diesen Küchengerät-"Gimmicks" zu sein, an dem man kurzfristig Spaß hat, ihn aber irgendwann in den hintersten Ecken der Küchenschränke verschwinden lässt.
Ich habe momentan auch viel Spaß am Backen mit Hefeteig, backe Brote und verschiedene herzhafte Gerichte, wie türkisches Pide mit Hack, oder Spinat und Schafskäse, oder auch Pirogen.
Manchmal ist es auch einfach nur eine Brotbackmischung, die mal fix angerührt und angeknetet wird. Ciabatta von Lidl kann ich da gegenwärtig empfehlen.
Dafür brauche ich keinen Brotbackautomat, und ich würde ihn auch nicht empfehlen, wenn man seine ersten Experimente mit Brot oder Hefeteig macht, sondern das benutzen, was bereits vorhanden ist.
Sofern das nicht schon vorhanden sein sollte, würde ich zuerst die Anschaffung eines Küchenmixers und Rühr- und Knetwerk als Zubehör empfehlen. Davon hat man mehr, weil man es auch für andere Zwecke gebrauchen kann.
Ich persönlich lege gelegentlich einen Backtag ein, an dem ich gleich ein ganzes Kilo Mehl verarbeite. Dann bekomme ich vier kleinere Brotlaibe, die ich sofort backe. Ein Brot wird direkt gegessen, die anderen friere ich ein. Brötchen oder andere Brote werden zwischendurch nachgekauft, und so gerate ich selten in Not, kein Brot im Haus zu haben.
Brot backen macht auch ohne den Automaten keine Arbeit. Die Plackerei besteht eigentlich im Teig kneten, und kann man eine Maschine die Vorarbeit abnehmen lassen, und am Ende den Teig fertig kneten.
Ich würde das einen gewissen Zeitraum so durchziehen, um auszutesten, ob das nicht an den eigenen Bedürfnissen vorbei geht, wenn man das Brot immer selbst backt.
Klar, ich würde auch gerne alles frisch und selbst herstellen. Dieser eigene Anspruch scheitert aber oft daran, dass der Tag nur 24 Stunden hat, und da ist es eben einfacher, für ein Brot zum Bäcker zu gehen, oder beim nächsten Einkauf ins Regal zu greifen. Diese Arbeitsteilung besteht nicht nur aus reine Bequemlichkeit oder Unfähigkeit der Leute.
Zudem sollte man sich nicht immer davon beeinflussen lassen, wenn im Familien- und Freundeskreis in Sachen Küchengeräte wieder die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.
Wer wirklich kochen kann, der braucht keinen "Thermo-Mix", der Astronautennahrung nach Spezifikation des Herstellers produziert, und die teure Eismaschine, oder den Crepesmaker für zweimal im Jahr braucht auch kein Schwein, wenn man für das Geld hochwertiges Eis futtern könnte, bis der Hosenknopf nachgibt.
Das muss man sich alles wohl überlegen, bevor man hier gleich auf jeden Zug aufspringt.
Was braucht man denn an Geräten, die wirklich unverzichtbar sind?
Wer viel kocht und backt, sollte eher in eine gute Backofen/Herdkombination investieren, als in viele Zusatzgeräte.
Einen vernünftigen "Zauberstab" finde ich noch empfehlenswert, wie auch einen Handrührer/Mixer, für den es möglichst viel Zubehör gibt. Wer viel fritiert, der kann sich noch eine Friteuse anschaffen.
Darüber hinaus betrachte ich eigentlich schon alles an zusätzlichen Geräten als "Gimmick", den man sich anschaffen kann, wenn man daran Spaß hat, aber bestimmt nicht muss.
Nach meiner Erfahrung reicht es, wenn man im Familien- und Bekanntenkreis etwas herum fragt, um ein gut gebrauchtes Gerät für kleines Geld zu bekommen. Schließlich machen erstaunlich viele Leute für sich diesen Prozess des enthusiastischen Kaufs und der anschließenden Ernüchterung durch. Die horten dann ihren Brotbackautomatik neben Raclette, Sandwichmaker, Fondue-Set und dem Superhobel, der bei der Reinigung mehr Mühe kostet, als man an Arbeit beim Schneiden von Gemüse eingespart hat.